Gemeindenotfallsanitäter der Malteser ergänzen den Rettungsdienst

Foto: Malteser

„Bei rund 30 Prozent aller Rettungseinsätze handelt es sich nicht um Notfälle“, erläuterte am Mittwoch (9. Januar 2019) im Rahmen eines Festaktes Oliver Peters, Bereichsleiter Rettungsdienst des Malteser Hilfsdienstes im Oldenburger Münsterland. Peters stellte zum offiziellen Auftakt des Projekts im Kreisamt Vechta den geladenen Gästen unter anderem aus Verwaltung und Politik das Konzept vor. 

Die Besonderheit am GNotSan-Projekt: Bislang konnte die Rettungsleitstelle bei Notrufen mit unklarem Hintergrund nur einen Rettungswagen alarmieren. Jetzt haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Leitstelle die Möglichkeit, alternativ einen Gemeindenotfallsanitäter zum Einsatzort zu schicken. Er nimmt vor Ort die Situation in Augenschein, beginnt mit der Versorgung des Patienten und fordert gezielt weitere Kräfte wie zum Beispiel einen Notarzt nach.

Bei den Gemeindenotfallsanitätern handelt es sich um besonders erfahrene und speziell geschulte Rettungskräfte. Jeder von ihnen ist Notfallsanitäter und besitzt damit die höchste Qualifikation im Rettungsdienst unterhalb des Notarztes. Weitere Voraussetzungen, um als Gemeindenotfallsanitäter eingesetzt zu werden, ist ein Mindestalter von 25 Jahren und eine mindestens fünfjährige Einsatzerfahrung in der Notfallrettung. 
Die 200-stündige theoretische Ausbildung der Gemeindenotfallsanitäter erfolgte an der Malteser-Schule in Nellinghof und bei der Berufsfeuerwehr Oldenburg. Hinzu kamen Praktika im Umfang von 240 Stunden unter anderem in Urologie, Geriatrie und Notaufnahme. Insgesamt wurden für die Landkreise Vechta, Ammerland und Cloppenburg sowie die Stadt Oldenburg 25 Notfallsanitäter weitergebildet.

Das Projekt erfolgt unter Beteiligung des Niedersächsischen Ministeriums für Inneres und Sport sowie den gesetzlichen Krankenkassen. Die wissenschaftliche Begleitung erfolgt durch die Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, das Klinikum Oldenburg, die Universität Maastricht (Niederlande) sowie den Ärztlichen Leitern Rettungsdienst der Träger. Das Projekt läuft bis zum 31. August 2020. Anschließend erfolgen die Auswertung und vermutlich eine Ausweitung auf weitere Standorte.
 


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